Ein kurzer Auszug aus der Vereinsgeschichte


Gründung
Schon Ende der 1870er Jahre hatten sich in Würzburg Bestrebungen gezeigt, die am Briefmarkensammeln interessierten Kreise zu einer Vereinigung zusammen zu schließen. Da erließ der Stadtchirurg Andreas Greis in der „Neuen Würzburger Zeitung“ einen Aufruf, in dem er die Würzburger Briefmarkenliebhaber zu einer Versammlung im Café Stellwag auf den 25. Oktober 1880 einlud. Diese Versammlung war sehr zahlreich besucht.

Erster Weltkrieg
Der im August 1914 einsetzende Weltkrieg machte seine Auswirkungen auch bei unserem Verein geltend. 13 Mitglieder mussten sofort unter die Fahnen treten. Um aber dem bedrohten Vaterland mit allen Kräften zu dienen wurde einstimmig beschlossen, die eine Hälfte unseres Vereinsvermögens mit 300 Mark dem Roten Kreuz, die andere Hälfte notleidenden Angehörigen Würzburger Kriegern zu schenken. Dass die bei Vereinszusammenkünften bekannt gegebenen Auszeichnungen und militärischen Beförderungen von Mitgliedern immer mit großem Jubel begrüßt wurden, ist ebenso selbstverständlich, wie die Freude über Veröffentlichungen von Siegen unserer heldenmütigen Soldaten. Als erstes Vereinsmitglied fiel auf dem Felde der Ehre Major Wirsching, schon im August 1914.

Inflation
Jetzt (1920) machte sich auch der Beginn der unseligen Inflation bemerkbar. Die Markengeschäfte erhöhten ihre Preise um 50 bis 100%. Die Länder mit sinkendem Geldwert überstürzten sich mit Markenausgaben mit immer höherem Nennwerte. Diese vielen neuen Marken führten unserem Sammelgebiete Freunde in großer Zahl zu. Starkes Interesse zeigten aber auch die Steuerbehörde. Das Finanzamt beabsichtigte, zu unseren Vereinsabenden einen Steuerboten zur Entgegennahme der Luxussteuer zu entsenden; diese Absicht wurde aber nicht verwirklicht.
Die Händler, die unserem Verein Auswahlen zur Verfügung stellten, verlangten nunmehr Abrechnung innerhalb 14 Tagen. Wegen Verschleppung häuften sich die Klagen; von einem Mitglied kam eine Umlaufsendung erst nach 6 Monaten zurück, so dass die Beträge für die fast restlos entnommenen Marken beinahe nichts mehr Wert waren.
Im Januar 1924 gab unser Verein bekannt, dass im vergangenen Jahr nur sechs Sendungen in Umlauf gekommen waren, aus diesen aber für 57 Billionen Mark entnommen wurde.

Zum „Tag der Briefmarke“ 1942
Auszug des Artikels in der „Neue Würzburger Zeitung“ am 10.1.1942 von Landrat Dr. Rückert:
„Morgen begehen die Briefmarkensammler im großdeutschen Raume, wie alljährlich, den Tag der Briefmarke [...]. Der Tag der Briefmarke steht in diesem Jahre unter einem besonders glücklichen Stern; ist doch vor wenigen Wochen die Einheitsorganisation der deutschen Sammler geschaffen worden, den die KdF-Sammlergruppen und Reichsbund der Philatelisten umfaßt. Es sind damit die jahrzehntelangen Erfahrungen auf dem Gebiet der Philatelie mit der vorwärtsstürmenden und fortentwickelnden Initiative der Partei zu einer für das deutsche Briefmarkensammeln höchst bedeutsamen Einheit zusammengeschlossen. Die neue Einheitsorganisation ist bestimmt, alle Sammler des großdeutschen Raumes in sich zu vereinigen. Es wird daher auf die Dauer undenkbar sein, daß Sammler außerhalb dieser Organisation stehen können [...]“

16. März 1945 und die Vereinssammlung
An jenem Abend erlebte Würzburg einen Großangriff, bei dem die Stadt besonders durch Flächenbrände zu fast 90% zerstört wurde. Rund 100.000 Einwohner verloren ihr gesamtes Hab und Gut, auch ihre Briefmarkensammlungen.
Unser Verein besaß damals eine schon vor Jahrzehnten angelegte Sammlung, über deren Zusammensetzung leider nichts mehr bekannt ist, sie soll aber z.B. einige „schwarze Einser“ enthalten haben. Diese Sammlung wurde nach späterer Aussage des damaligen „Vereinsführers“, Landrat Dr. Rückert, im Panzerschrank des hiesigen Landratsamtes aufbewahrt. Dort ist sie dann zusammen mit anderen wichtigen Unterlagen verbrannt.

Partner in Suhl
Die Veränderungen in der DDR erbrachte auch eine Verbindung zu den Sammlerfreunden in Würzburgs Partnerstadt Suhl. Ein erstes Zusammentreffen mit Angehörigen der damaligen „AG Suhl des Philatelistenverbandes im Kulturbund der DDR“ fand im Dezember 1989 in Würzburg statt. Zwischenzeitlich entstanden auch persönliche Freundschaften, die bis heute gepflegt werden.
Ausführlicher: Link zur Seite Suhl-Würzburg

TRILATERALE 1991

(Quelle: Vereinschronik 1880-2005)


Vereinsleben heute


Ehrenabend am 25. Januar 2025
Von Bernhard Ziesemer

Unser Ehrenabend fand diesmal nicht wie gewohnt Ende des Jahres 2024 statt, sondern musste Organisation bedingt auf Januar 2025 verschoben werden. Er fand im stilvollen Ambiente des Exerzitienhauses Himmelspforten statt. 42 Vereinsmitgliederinnen und Mitglieder, teilweise mit Partner, hatten sich angemeldet und waren auch vollzählig erschienen. Beginn war 18.00 Uhr mit einem Sektempfang im Kreuzgang. Danach wechselten wir in die gemütlichen Räume der „Taverne“ deren Tische von den Damen Doris Mehling, Marianne Teifel und Irina Reiß geschmückt worden sind. Hier war ein reichhaltiges Büfett mit Vorspeisen, Hauptgerichten und Nachspeisen aufgebaut. Nach dem Büfett begrüßte der komm. Vorsitzende Bernhard Ziesemer die anwesenden Mitgliederinnen, Mitglieder des Vereins für Briefmarkenkunde Würzburg und Gäste. Sein besonderer Dank galt dem Vereinsmitglied Heinz Teifel, der mit einer großzügigen Spende das Büfett finanzierte.
Der zweite Vorsitzende des Landesverbandes der Bayerischen Philatelisten-Vereine, Robert Eiser sprach Grußworte an die Anwesenden, ebenso wie der Vorsitzende vom Briefmarkenverein Meiningen, Matthias Reichel.
Des Weiteren begrüßte Bernhard Ziesemer den Ehrenvorsitzenden des Vereines für Briefmarkenkunde Würzburg und dem BDPh, Walter Gabriel sowie den Musiker Georg Schulz.

Nach dem Jahresrückblick folgten die Ehrungen für langjährige Mitgliedschaften.
  • Für 10jährige Mitgliedschaft erhielt eine Urkunde und ein Abzeichen in Bronze, Matthias Reichel.
  • Für 15jährige Mitgliedschaft erhielt eine Urkunde und ein Abzeichen in Silber, Wolfgang Löhlein.
  • Für 40jährige Mitgliedschaft erhielt eine Urkunde und Abzeichen in Gold, Prof. Dr. Th. Schmitt.
  • Für 60jährige Mitgliedschaft erhielt eine Urkunde und ein Abzeichen in Gold, Rainer Hubl.
Über eine weitere Ehrung durch o.g. Damen freute sich Mandy Ziesemer. Sie erhielt einen Blumenstrauß und einen Geschenkgutschein für langjährige Gestaltung der Ehrenabende.
Nach den Ehrungen folgte ein geselliges Beisammensein, das sich nach 22.00 Uhr langsam auflöste. Alle waren begeistert über einen gelungenen Abend.

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Taverne
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Sektempfang im Kreuzgang
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v.l.:Robert Eiser, Rainer Hubl, Wolfgang Löhlein, Matthias Reichel, Prof.Dr.Thomas Schmitt, Bernhard Ziesemer
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v.l.: B.Ziesemer, Irina Reiß, Marianne Teifel, Mandy Ziesemer,Doris Mehling.